- Stephanie
Detroit - die Postmoderne ist grün und knackig
Was wurde eigentlich aus - Detroit? Der "Moto City" und Metropole der Autoindustrie, in der Fließband, Servolenkung und Airbag erfunden wurden? Jener, die 2013 offiziell für bankrott erklärt wurde?
Sie mutierte zur Geisterstadt. Von ursprünglich 1,3 Millionen Einwohnern in den 50ern halten heute noch knapp 700.000 Menschen ihrer Stadt die Treue. Der Großteil der Häuser steht leer und ist dem Verfall preisgegeben.
Doch nach und nach beginnt sich Detroit aus seinen Trümmern zu erheben. Dem sprichwörtlichen Phönix gleich, der der eigenen Asche entstieg. Heute sprießen an allen Ecken und Enden von Downtown Bürgerinitiativen aus dem Boden, die die Stadt wieder lebenswert - oder vielleicht sogar lebenswerter denn je - machen. Es wird Urban Gardening im großen Stil betrieben und das natürlich bio. Alte Hasen bilden Junge aus und viele Kids freuen sich darüber, Teil von etwas Sinnvollem zu sein.
Wo früher Autos das Straßenbild prägten, sieht man heute überall Fahrräder. Es gibt arbeitslose Mechaniker, die kostenlos ihr Wissen zur Verfügung stellen und den vielen Drahtesel-Besitzern dabei helfen, ihr Vehikel in Stand zu halten. Menschen, die früher in der Autoindustrie tätig waren mähen heute die Gärten leerstehender Häuser, um das Antlitz der Umgebung zu verschönern.
Man kennt und hilft einander in der Nachbarschaft. In Nachbarschaftszentren wird Wissen über Gardening, Farming, Handwerk und vieles mehr vermittelt. Die Jugendlichen der Umgebung haben hier "begleiteten" Internetzugang, es werden Workshops zu Themen wie Natur und Ernährung oder Fotografie veranstaltet. Auf diese Weise erhalten die Kids Zugang zu Wissen, das ihnen sonst verwehrt bliebe.
Es hat mich mit großer Freude und Erleichterung erfüllt zu sehen, dass aus dem Untergang einer Industriestadt etwas Nachhaltiges und Erfreuliches entstanden ist.

http://www.dailydetroit.com/2015/07/06/10-detroit-urban-farms-rooting-goodness-into-the-city/